Geschichtliche Betrachtung von 1839 bis Heute Die Energiemenge die von der Sonne auf die Erde gelangt ist schätzungsweise 30000 mal höher als die gegenwärtig von der Menschheit produzierte Energie. Das man sich diese Energie aktiv zunutze machen kann wußten schon die alten Griechen, angeblich bündelten sie mittels Spiegeln das Sonnenlicht bei der Belagerung von Syracus im Jahre 212 v.C. und richteten die gebündelten Sonnenstrahlen gegen die römische Flotte, deren Segel darauf zu brennen anfingen. Die Griechen nutzen aber auch die Sonnenenergie zu friedlichen Zwecken wie zum Entfachen der olympischen Flamme im Tempel zu Delphie. Die Nutzung
der Sonne zur Gewinnung von elektrische Energie kann man grob in das
Jahr 1839 datieren. Die Photoleitfähigkeit wurde bei Selen 1873 nachgewiesen. Zehn Jahre später wurde die erste ,,klassische" Photozelle aus Selen gefertigt. Wiederum zehn Jahre später, 1893, wurde die erste Solarzelle zur Erzeugung von Elektrizität gebaut. 1904
entdeckt der deutsche Physiker Philipp Lenard, dass Lichtstrahlen beim
Auftreffen auf bestimmte Metalle Elektronen aus deren Oberfläche herauslösen
und lieferte damit die ersten Erklärungen für den Effekt der Photovoltaik. Ein wieder sehr entscheidender Schritt hin zur Solarzelle ereignete sich 1949. W. Shockley entdeckt den Effekt des Kristallgleichrichters (pn-Übergang/Sperrschicht). Somit waren
von diesem Zeitpunkt an auch die praktischen Voraussetzungen zur Fertigung
von Solarzellen geschaffen. Doch der Anstoß zur Konstruktion der ersten
wirtschaftlichen Solarzelle aus Silizium entstand durch einen Zufall. Die Firma Bell, genauer die Herren Chapin, Fuller und Pearson, entwickelte 1953 so die ersten Solarzellen aus Silizium welche mit Arsen dotiert waren und einen Wirkungsgrad von etwa 4 % besaß. Durch Wahl einer anderen Dotierung konnte der Wirkungsgrad auf etwa 6 % erhöht werden. Die Raumfahrt erkannte sehr schnell den Nutzen der Solartechnik und rüstete 1958 den ersten Satelliten mit Solarzellen aus. Vanguard I startete am 17. März 1958, er besaß ein Solarpaneel, welches mit 108 Si-Solarzellen ausgestattet war. Diese dienten nur als Ladestation der Akkus und nicht zur direkten Stromversorgung. Dabei wurde errechnet, dass die Zellen einen Wirkungsgrad von 10,5 % besaßen. Somit arbeiteten
die Solarzellen besser als erwartet. Kurz darauf entstand die CdS-Cu2S-Solarzelle, die bis Anfang der 90ziger noch in Satelliten eingesetzt wurden. Heutige Satelliten sind zum Vergleich mit Vanguard I mit rund 40000 Solarzellen ausgestattet. Im Weltraum steht der natürlichen Sonnenstrahlung im Vergleich zur Erdoberfläche nichts entgegen, keine Tag-Nacht- Rhythmen, keine Wolkendecken und keine mehr oder weniger saubere Atmosphäre die das Sonnenlicht behindert. Seit 1958 hat sich in der Solarzellen-Entwicklung einiges getan. Durch die Verwendung reineres Siliziums und besserer Dotierungsmöglichkeiten wurde der Wirkungsgrad gesteigert und die Lebensdauer erhöht. Mandelkorn
und Lamneck verbesserten die Lebensdauer der Zellen 1972
durch eine Reflexion der Minoritätsladungsträger in dem sie ein sogenanntes
black surfaces field (BSF) in die p-leitende Schicht einbrachten. Inzwischen
sind von Green, sowie an der Stanford Universität und bei Telefunken
Solarzellen mit Wirkungsgraden um 20% entwickelt worden. Literaturverzeichnis:
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