Quelle: Firma Elektro-Schmidt

Herst.: Conti - Schorch, Type: 160L KS 853 / 8 - 4 Dreieck / Doppelstern 380 V , 8 / 14 kW, 690 / 1380  1/min

Fehlerdiagnose des Auftraggebers: Motor läuft unrund, zu langsam, macht dabei seltsame Geräusche und hat "gequalmt"

 

Schritt 1:
Nach der Wicklungsmessung müssen alle Anbauteile
demontiert werden die das Zerlegen des Motors verhindern,
Riemenscheibe,
Lüfterhaube und
Lüfterrad.

Schritt 2:
Zerlegen des Motors.
Hier wird gerade der Kurzschlußläufer mit
angebautem ( innenliegendem ) Lüfterrad
aus dem Stator entnommen.

Schritt 3:
Erste Sichtkontrolle der Statorwicklung.
Die schwarz verfärbte Spule im linken
Wicklungsabschnitt ist durch Windungsschluß
verbrannt, komplette Neuwicklung erforderlich.

Schritt 4:
Zum Ausbauen der alten Wicklung muß
zunächst der Wickelkopf auf der Schaltseite
abgetrennt werden.

Schritt 5:
Zur Feststellung der Schaltungsart, Drahtdurchmesser
und Zahl der parallel gewickelten Drähte
wird der Wickelkopf aufbewahrt.

Schritt 6:
Die ( im Beispiel vorher auf ca 200°C erwärmte ) Wicklung
wird spulenweise aus dem Blechpaket ausgebaut.

Schritt 7:
Eventuell in den Nuten verbleibende Isolations - Reste
und sonstige Verschmutzungen werden mechanisch
restlos entfernt.

Schritt 8:
Die Innenflächen des Statorgehäuses wurden nach der
Reinigung mit Isolierlack beschichtet.
Die Oberfläche der Bohrung wurde durch Schleifen gereinigt
und entgratet, Dies ist wichtig, da der lack-isolierte Draht
beim Einlegen der Spulen beschädigt werden könnte.
Anschließend werden die 72 Nuten isoliert.

Schritt 9:
Die erste Spulengruppe wurde eingelegt und ausgeformt,
da es sich um eine Zweischichtwicklung handelt, füllen
die Spulenschenkel nur die halbe Nut und müssen mit
Isolierstreifen abgedeckt werden.
Gut zu erkennen sind die vier Dräthe, die --statt einem
( entsprechend dem benötigten Querschnitt dickerem )
Draht-- parallel gewickelt wurden, um leichteres Einlegen
und Ausformen der Spulen zu gewährleisten.

Schritt 10:
Bei einem Wickelschritt von 1-9 / 2-11 / 3-13 müssen
die ersten 13 Spulenschenkel "draußen bleiben" und
vor Beschädigung geschützt werden.

Schritt 11:
Diese werden erst eingelegt, wenn alle anderen Spulen
"drin" sind, damit der Wickelkopf rundherum einheitlich ist.
Dadurch wird z.B. das Anfertigen und Einbauen der
Phasenisolation erleichtert.

Schritt 12:
Hier werden die einzelnen Spulengruppen gerade gegeneinander
isoliert. Da der Lackdraht gegen kratzen sehr empfindlich ist,
werden zum Einziehen der Phasenisolation vorzugsweise
Holz- oder Kunststoffstäbchen verwendet. 

Schritt13:
Anschließend wird der Wickelkopf fest eingebunden. Dadurch
wird er stabilisiert, Hohlräume werden minimiert und das Volumen
des Wickelkopfes wird verringert. 

Schritt 14:
Danach werden die Enden der einzelnen Spulengruppen
mit Isolierschlauch überzogen. Bei komplizierteren
( bzw. unübersichtlichen ) Schaltungen markiert man
die einzelnen Enden sinnvollerweise mit kleinen
Schildchen...

Schritt 15:
...um beim Anfertigen der Schaltverbindungen Verwechslungen
besser vermeiden zu können. Die Schaltverbindungen werden
nach dem Verlöten mit Isolierschlauch überzogen. Die fertige
Schaltung wird anschließend außen um den Wickelkopf herum
gelegt und bei Bedarf nocheinmal eingebunden.

Schritt 16:
Rechts sind die farblich verschieden ausgeführten Anschlußenden zu sehen.
Die fertige Wicklung wird mit 2,2 kV Hochspannung auf Durchschlagfestigkeit geprüft, erwärmt und danach mit einem speziellen, isolierenden, spaltfüllenden und festigenden "Tränklack" imprägniert. Dies geschieht normalerweise durch Tauchen des kpl. Stators oder Träufeln des Tränklackes über die Wicklung. Anschließend wird der Lack durch Erhitzen ausgehärtet. Die Kombination aus Einbinden und Tränken macht den Wickelkopf so steif daß er sich nicht mehr verformen läßt. Nachdem in der Bohrung verbliebene Tränklackreste entfernt worden sind kann der Motor wieder montiert werden und ist nach einem Probelauf sofort wieder einsatzbereit.