ASK - Glossar


Abwärmenutzung

Im allgemeinen geht die Energiewandlung - trotz aller Bemühungen - nicht ganz ohne Verluste von statten. Bei elektrischen Hochleistungsmaschinen werden bevorzugt Flüssigkeitskühlsysteme zur Abfuhr der Verlustwärme genutzt. In solchen Fällen ist es unter Anwendung neuer Technologien möglich, die Verlustwärme wieder in mechanische und/oder elektrische Energie umzusetzen, was den Gesamtwirkungsgrad der Anlage entsprechend verbessert.


 

Aktive magnetische Rotordämpfung

Hochtourige Antriebe für Werkzeugmaschinen werden bevorzugt in schlanker Rotor-Bauform ausgeführt. Die Qualität des Bearbeitungsprozesses wird u.a durch die Biegeschwingungen des Rotors begrenzt. Durch geeignete Wicklungsausführung und mit einer entsprechenden Regelelektronik können neben dem Antriebsdrehmoment auch elektromagnetische Radialkräfte erzeugt und zur Dämpfung der Biegeschwingungen genutzt werden.


 

Applikationsspezifisches intelligentes Powermodul (ASIPM, PIM)

Hierunter wird die kundenspezifische Integration kompletter Leistungsendstufen mit zugehörigen Funktionen, wie Schutz, Ansteuerung und Sensorik, verstanden. ASIPM werden meist auf Keramik- oder Metallsubstrat unter Verwendung von SMD-Leistungsbauelementen ausgeführt. Der Übergang zum Umrichtermodul ist naheliegend und fließend. Dies ist von Vorteil bei :

  • Produktionsvolumen einige 1000, besser 10.000/a
  • Sehr hohen Taktfrequenzen, z.B. bei SNT, PFC
  • Geringem verfügbaren Bauraum
  • Hohe Umgebungstemperaturen, wie im Kfz und bei Umrichterintegration in einen Elektromotor

 

Die Verarbeitung unverpackter Chips mit Dickdrahtbonden ist eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit, die eine noch höhere Integrationsdichte, z.B. für die Modulintegration, gestattet. Aufgrund der hohen Kosten für den Aufbau und die Unterhaltung des erforderlichen Produktionsprozesses ist diese Technik praktisch nur bei Großserienherstellern anzutreffen.


 

Asynchronmaschine

Dies ist das "Arbeitspferd" in vielen industriellen Anwendungen. Ein einfacher und robuster Aufbau begründet die weite Verbreitung. Besonders oft sind diese Motoren bei Fahrantrieben und in der Fördertechnik zu finden. Ausgerüstet mit moderner Elektronik steht das dynamische Regelverhalten dem anderer Antriebe in nichts nach, so daß auch Servoanwendungen damit ausführbar sind. Nachteilig gegenüber Synchronmaschinen sind der Blindleistungsbedarf, die Rotorverluste und der somit meist etwas ungünstigere Gesamtwirkungsgrad.


 

ASIC

Hierunter werden applikationsspezifische integrierte Schaltkreise verstanden. Dies stellt die höchste Form der Elektronikintegration da. Die Gründe für die Entwicklung eines spezifischen Schaltkreises können sehr vielschichtig sein. Meist entsteht der Wunsch nach einer entsprechenden Elektronikintegration, wenn die gewünschte Funktion nicht in kompakter Form durch Standardprodukte abgedeckt werden kann. Ob dieser Weg wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt von sehr vielen Einflußgrößen ab und muß immer von Fall zu Fall untersucht werden. Bei den uns bekannten ASIC-Projekten liegen die Jahresstückzahlen so zwischen 10..50 Tausend.


 

Direktantrieb

Dies bezeichnet eine Anordnung, bei der eine mechanische Arbeitsmaschine/Last direkt und ohne Einsatz eines Zwischengetriebes mit einem Elektromotor gekoppelt ist. Getriebe werden immer dann benötigt, wenn die Drehfrequenz von Last und Elektromotor stark voneinander abweichen. Daher sind in der Anwendung langsamlaufende (<< 50 Hz) und schnellaufende (>>50 Hz) Direkantriebe anzutreffen.


 

EC-Motor

Hierunter werden elektronisch kommutierte Gleichstrommaschinen verstanden; oft auch als DC-brushless Motoren bezeichnet. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine permanenterregte Synchronmaschine, die mit blockförmigen Strömen gespeist wird. Vorteile sind eine einfache Steuerelektronik und eine einfache Sensorik. Theoretisch kann durch die Strom-Blockform die Maschinenausnutzung gegenüber Bestromung mit sinusförmigen Strömen wesentlich erhöht werden. Meist steht dem jedoch eine Reihe von praktischen Einschränkungen entgegen. Das Prinzip ist oft bei Kleinmotoren zu finden, was mit der aufwandsarmen Steuerelektronik zusammenhängt.


 

Intelligentes Leistungsmodul

Ein intelligentes Leistungsmodul - auch als intelligentes Powermodul (IPM) bezeichnet - stellt die Integration einer kompletten Leistungsendstufe, z.B. eine B6-Transistorbrücke, zusammen mit weiteren Schutz- und Überwachungsfunktionen da. Üblich ist auch eine galvanische Trennung der Steuersignale mit enthalten. Der Einsatz von IPM ist vorrangig bei kleineren und mittleren Produktionsmengen von Vorteil.


 

Intelligentes Umrichtermodul

Dies geht als Erweiterung aus einem intelligenten Leistungsmodul hervor, indem die Sensorik- und Regelungsfunktionen für einen Drehstromantrieb mit in das Modul integriert werden. Dies sind:

  • integrierte Motorsteuerelektronik mit Strommessung
  • integrierte Spannungsversorgung aus dem Zwischenkreis
  • serielles (Feld-) Businterface
  • durch Anwender konfigurierbare Regelungsfunktionen
  • optionales Erweiterungsinterface mit galvanischer Trennung, z.B. für den Einsatz von Lagegebern

 


Reluktanzmaschine

Die Reluktanzmaschine ist eine durch den Statorfluß erregte Synchronmaschine. Der Rotoraufbau ist dadurch sehr einfach als Blechpaket ohne Rotorwicklung und ohne Magnete ausführbar und damit robust und preiswert. Dies erlaubt den Einsatz bei kostensensitiven Anwendungen, wie bei Haushaltsmaschinen und im Automobilbereich, und auch bei sehr hohen Drehzahlen, wie bei Pumpen und Gebläsen. Nachteilig sind der hohe Blindleistungsbedarf und die hohen Geräusche. Bei einem auf fairen Annahmen beruhendem Vergleich mit anderen Maschinen ergibt sich für die Reluktanzmaschine eine vergleichsweise schlechte Leistungsdichte.


 

"sensorlose" Drehzahlregelung von Drehstromantrieben

Trotz der Namensgebung sind die bekannten Verfahren für Asynchronmaschinen als Drehzahlsteuerung anzusehen, die mit Hilfe modellbasierter Beobachter die Drehzahl schätzen. Für eine gelungene Umsetzung müssen gleichzeitig erfüllt sein:

  • Gut umgesetztes Modell der Regelstrecke, die ja keinesfalls nur aus der Maschine besteht.
  • Hierbei geht es weniger um Präzision, sondern um gute Reproduzierbarkeit bei unterschiedlichen Motoren, um Parameterunempfindlichkeit und um Stabilität in allen Betriebspunkten.
  • Umsetzung einer sehr guten Parameteridentifizierung
  • Sehr genaue Stromsensorik
  • Gehobene Rechenleistung
  • Hohe Belastbarkeit des Entwicklungs-Budgets

 

Aus physikalischen Gründen können die Verfahren für Universalumrichter bei Rotorfrequenz Null nicht funktionieren. Erreicht werden aber die volle Verfügbarkeit des maximalen Drehmomentes bis herab zu Frequenzen unter 1 Hz und dabei eine gute Drehzahlkonstanz auch bei dynamischen Änderungen des Lastmomentes.


 

Synchronmaschine

Dies ist die bevorzugte Maschine bei Servoantrieben, bei Generatoranwendungen und bei allen Spezialantrieben, die von der Grundkonfguration eines Zylinderläufers stark abweichen, wie Scheibenläufer, Radnabenmotoren, Linearantriebe und diverse andere Direktantriebe. Mit permanenterregten Maschinen werden die höchsten Leistungsdichten und die besten Wirkungsgrade erreicht. Bedingt durch den anspruchsvollen Aufbau des Rotors sind die Kosten im Vergleich zur Asynchronmaschine relativ hoch.


 

VeCon

Dies ist der Name eines Entwicklungsprojektes des früheren IAM - Institut für angewandte Mikroelektronik GmbH in Braunschweig. Im Rahmen des Projektes entstand ein Chipsatz, bestehend aus einem digitalen Schaltkreis, der einen C165, einen DSP und alle für Umrichteranwendungen benötigten digitalen Peripheriefunktionen umfaßt. In einem weiteren analogen Schaltkreis sind alle benötigten Analogfunktionen, wie A/D-Umsetzer, S&H-Elemente, Komparatoren, D/A-Umsetzer, enthalten.